Calisthenics Park im Großen Boden eröffnet
Zeitgemäße Sportangebote, dazu am besten an der frischen Luft, hatten spätestens in Corona-Zeiten eine besondere Bedeutung entwickelt und sollten daher ausgebaut werden. Da im städtischen Haushalt jährlich 50.000 Euro für Kinderspielplätze angesetzt sind, diese Summe jedoch nicht jedes Jahr für solche benötigt wird, wollten Bürgermeister, Stadtrat und Verwaltung ein neues Sportangebot für Jugendliche und junge Erwachsene schaffen.
Der vormalige Grünen-Fraktionsvorsitzende und ehemalige Stadtrat Sebastian Göttfert brachte die Idee eines Calisthenics-Parks ins Spiel. Zusammen mit dem Jugendtreff Schneiderscheune wählte man sechs geeignete Sportelemente für die Freiluftanlage aus. Dazu gehören nun ein Barren, eine bewegliche Hangelstrecke, eine Kombination aus Reck, Sprossenwand sowie einer festen Hangelstrecke, außerdem eine Triangel, eine Slackline und ein Bodyboard.
Besonderheiten des "Calisthenics"-Trainings
Beim Sporteln leiten Info-Stelen mit Zeichnungen und Erklärungen zu Übungen an, mit denen man Ausdauer und Körperbeherrschung mithilfe des eigenen Körpergewichts trainieren kann. Anders als beim klassischen Krafttraining, bei dem Übungen getrennt voneinander durchgeführt werden, liegt der Schwerpunkt bei „Calisthenics“ auf dem Zusammenspiel der Muskeln im Körper, die das Gleichgewicht-Halten erst ermöglichen. Der Begriff „Calisthenics“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet die schöne bzw. die gute körperliche Kraft.
Standortwahl und Ergänzung des bestehenden Angebots
Als Standort wurde der Große Boden ausgewählt, da dort bereits der Skate-Platz eine bekannte Anlaufstelle für die Bad Windsheimer Jugend ist. Wer zur Eigenmotivation Musik aufdreht, stört vor Ort niemanden. Auch Sportgruppen, die in Zukunft wieder in der dann sanierten Judohalle des TV 1860 Bad Windsheim Sport treiben werden, sowie Sportunterrichtsklassen des Georg-Wilhelm-Steller-Gymnasiums können bei Interesse eine Freiluft-Trainingseinheit am nahegelegenen Calisthenics Park einlegen. Daher ist der Standort ein Gewinn für alle und eine Ergänzung zum Bewegungspark im Kurpark, dessen Geräte auch für Senioren interessant sind.
Jugendliche bei der Maßnahmen-Planung aktiv einbinden
Im Rahmen der Jugendzukunftswerkstatt im Förderprogramm „Demografiefeste Kommune“ hat sich das Quartiersmanagement zudem damit beschäftigt, in welcher Form und zu welchen Kosten der dortige Bolzplatz aufgewertet werden könnte. Dazu liegen verschiedene Ideen und Kostenschätzungen vor, die nun hinsichtlich ihrer Machbarkeit geprüft werden.
In 2024 konnten nun zunächst der Calisthenics Park dank finanzieller Unterstützung der LEADER-Förderstelle LAG Aischgrund baulich umgesetzt werden. Die Netto-Kosten für die Geräte, eine Bankgarnitur sowie einen Abfalleimer waren ursprünglich mit rund 70.000 Euro angesetzt gewesen. Mit 57.000 Euro lag man nun deutlich darunter, wobei davon rund 60 Prozent über EU-LEADER-Mittel finanziert werden konnten.
Bauliche Arbeiten von Bauhof und Stadtgärtnerei
Doch mit den Geräten allein war es nicht getan. Diese mussten mit Fundamenten befestigt werden. Hinzu wurde ein fallschutzgerechter Bodenbelag mit Schotteruntergrund angebracht und als Begrenzung eine Liguster-Hecke gepflanzt. Im Frühjahr 2025 wird die Stadtgärtnerei noch Rasen ansähen.
Pünktlich zum nächsten Frühling heißt es nun „runter von der Coach“ und „ran an die Stangen“, wo sich der eigene Körper und die Natur nach dem Winter wieder in vollen Zügen spüren lassen. Einfach mal vorbeischauen und ausprobieren, was geht.
Wir wünschen viel Freude beim Krafttraining und eine stets verletzungsfreie Zeit im Großen Boden!