Jahresrückblick und Weihnachtsgrüße aus dem Rathaus
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
2024 klingt langsam aus und auf uns wartet die besinnliche Zeit des Jahres. Es ist wieder soweit, für den einen oder anderen Moment inne zu halten und Rückschau auf das vergangene Jahr zu halten. Persönlich möchte ich Ihnen wieder ganz herzlich für die sehr kooperative und freundschaftliche Zusammenarbeit danken.
Wir leben einerseits in einer individualistisch geprägten Zeit, in der viele Menschen selbstbestimmt und unabhängig von anderen leben und arbeiten möchten. Die Einflussfaktoren steigendes Bildungsniveau und Einkommen haben uns in den vergangenen Jahrzehnten trotz durchlebter Krisen hierbei stets in die Karten gespielt. Unterm Strich geht es uns allen sehr gut, das sollte man sich aus meiner Sicht immer wieder vor Augen führen.
Auf der anderen Seite zeigt sich im kommunalen Handeln tagtäglich, dass wir in unseren Aufgaben von Bürokratie – gesteuert von Land, Bund und der Europäischen Union –geleitet, oft eingeschränkt und verlangsamt werden. Hierbei sind wir ganz und gar nicht selbstgesteuert und autonom. Wir müssen uns bei Projekten und Bauvorhaben an Fördervorgaben, Rechtsvorschriften und Leitbildern orientieren, weil Städte und Gemeinden ihre Bürgerinnen und Bürger jeweils in einen größeren sozialen Kontext eingebettet sehen müssen. Vorgaben akzeptieren und konform gehen, das fällt mir persönlich in meinem Arbeitsalltag als Ihr Erster Bürgermeister nicht immer leicht. Doch halte ich mir stets vor Augen, dass unser aller wahre Stärke nur darin liegen kann, miteinander zu reden und Beziehungen mit anderen einzugehen. Denn nur gemeinsam erreichen wir großartige Ziele.
Lassen Sie uns weiterhin „Hand in Hand“ unserer Landesgartenschau im Jahr 2027 entgegenfiebern und dabei nicht außer Acht lassen, was wir daneben im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten in den nächsten Jahren noch erreichen können. Lassen Sie uns die Vorfreude, das „Feuer“, das wir im vergangenen Jahr landkreisweit entfachen konnten, mit ins neue Jahr nehmen und voller Elan in 2025 an den Start gehen!
Mit einem kurzen Rückblick möchte ich Ihnen einen Eindruck geben, welche Projekte und Themen in 2024 begonnen, vorangebracht bzw. umgesetzt werden konnten:
- Landesgartenschau 2027:
- Vorstellung des jeweils aktuellen Planungsstandes in Bürgerforen, Workshops, bei Geländeführungen und beim großen Kick-Off-Event mit 1.000 von BIG gesponserten Bobbycars;
- Beginn des Aufbaus eines Ehrenamtlichen-Kreises, der das Großevent mitgestalten wird;
- Exkursion nach Kirchheim bei München mit Bürgern und Politikern;
- Bepflanzung von Hochbeeten im Rahmen eines Workcamps;
- Umbau ehemaliger Wohnungen gegenüber der Frankenlandklinik zu Verwaltungsräumen;
- Verlagerung der Stadtgärtnerei auf das Areal der jetzigen alten Schäferei vorangetrieben;
- Sanierung Klosterchor mit Historischer Stadtbibliothek:
- Einreichen des Bauantrags, weitere Untersuchungen und Probebohrungen sowie Beginn der archäologischen Untersuchungen;
- Umzug der Nutzer des „Haus der Begegnung“ (Husarengasse 1) in das von der Stadt erworbene Steinhaus (Kegetstraße 1);
- Weitere Fördermittel in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gesichert;
- Quartiersaufwertungen:
- Feierliche Einweihung der neu geschaffenen Naherholungsoase Winterung mit Rückblick auf 50 Jahre Stadtsanierung;
- Beleuchtungskonzept Altstadt weiterverfolgt, bei Roland-Statue und Schönem Brunnen in Umsetzung;
- Demografiefeste Kommune:
- Bürgerbeteiligungsmaßnahmen für Jung und Alt; Sammlung und Auswahl von umsetzbaren Projekten;
- Anlaufen einer Nachbarschaftshilfe mit ehrenamtlichen Helfern;
- Calestenics-Park am großen Boden bis Jahresende errichtet;
- Kulturangebote:
- Bürgermeister-Stadtkultur-Reihe fortgeführt und um neue Stühle für den Dr.-Martin-Luther-Platz bereichert, Frühshoppen am Marktplatz zur Belebung der Altstadt etabliert;
- Kulturelle Projekte in den Sanierungsgebieten über den Verfügungsfonds des Quartiersmanagements gefördert (z. B. Tag des offenen Denkmals, Frühshoppen, u.a.);
- Städtepartnerschaften:
- 30-Jahr-Feier mit Erkelenz gefeiert;
- Beteiligung am Regener EU-Project ACTION gemeinsam mit Este und seinen Partnerstädten;
- Soziale Angebote:
- Unterstützung der Tafel Iss was e.V., u.a. durch Mediation;
- erste große Müll-Sammelaktion in Bad Windsheim durchgeführt;
- Straßensanierungen in der Altstadt:
- Bauarbeiten für barrierefreie Geh- und Fahrspur vom Kornmarkt über die Krämergasse und Kegetstraße bis zum Weinmarkt begonnen;
- Planungen für die Johanniterstraße überarbeitet;
- Riemenschneidergasse und Brenckgasse stehen im Investitionshaushalt, ebenso die Hirschengasse;
- sanierter Altstadtparkplatz mit Isarkies eröffnet;
- Kanalisation:
- Heimgarten- und Gipserweg erneuert;
- Neubau eines Regenüberlaufbeckens am Bauhofwall angegangen;
- Förderung für die Kanalsanierung in Johanniterstraße / Brenckgasse beantragt, Kosten für beide Bauabschnitte ermittelt;
- Bauplätze:
- Bebauungsplan für Verlängerung der Bodenfeldstraße aufgestellt;
- Wiebelsheim weiter unterstützt;
- Geförderter Wohnungsbau:
- Planungsentwurf für Standort westlich der Bodenfeldstraße beleuchtet
- Flurneuordnung und Dorferneuerung Ickelheim:
- Baumaßnahmen im Dorf abgeschlossen, darunter die Sanierung des Kanals und der Tore;
- Dorferneuerung Wiebelsheim für 2027 angesetzt;
- Schaffung eines Baugebietes „Hundsbuck Wiebelsheim“ weiterverfolgt;
- Ortsdurchfahrt Oberntief abgeschlossen und eröffnet;
- Lenkersheim:
- Beginn der Bauarbeiten für die Ortsdurchfahrt vom Staatlichen Bauamt für 2027 angesetzt
- Feuerwehren:
- Sirenensystem erneuert;
- Planungen für Feuerwehrgerätehäuser in Ickelheim, Külsheim und Lenkersheim weiterverfolgt;
- Lieferung zweier Hilfeleistungslöschfahrzeuge (HLF-20) für die Bad Windsheimer Wehr
- Schulen:
- Anbau des Ganztagesbereiches der Hermann-Delp-Schule eingeweiht;
- Graffiti-Projekt für die Schule im Aischgrund ermöglicht;
- Kindergärten:
- Neubau Kindergarten St. Markus am Holzmarkt feierlich eröffnet;
- Ruheraum der ASB-Kita „Villa Kunterbunt“ mit Schallschutz ausgestattet;
- Waldkindergarten um zwei Bauwagen erweitert und damit zur größten KiTa der Stadt ausgebaut;
- Bahnhof:
- Barrierefreier Ausbau der Deutschen Bahn abgeschlossen;
- Holzbelag des Kurparkstegs erneuert;
- Planentwurf und Kostenschätzung für die Sanierung und Umsetzung des Bahnhofsgebäudes u.a. als Inklusionscafé liegen vor;
- Intensive Bemühungen gegen die Blockade durch die Deutsche Bahn aufgrund des hohen Zeitdrucks bis zur Landesgartenschau begonnen;
- Elektromobilität:
- Elf weitere E-Ladesäulen in Bad Windsheim, Ickelheim und Külsheim ins Auge gefasst
- Franken-Therme:
- Planungsaufgaben für Erneuerung und Erweiterung des Restaurants „Salza“ an Fachbüros vergeben
- Erneuerbare Energien:
- Franken-Therme, Freibad und Stützpunkt-Feuerwehr mit Dach-Photovoltaik ausgestattet;
- Lösungen für bestehende Baugestaltungsverordnung mit Blick auf Photovoltaik-Anlagen in der Altstadt in Bürgerworkshop präsentiert;
- Errichtung von Windenergie-Anlagen im Schussbachwald und bei Berolzheim im Zuge des überarbeiteten Regionalplans acht für Westmittelfranken weiterhin auf der Agenda. In drei Jahren könnte ggf. schon das erste von sechs Bürgerwindrädern im Schussbachwald ans Stromnetz gehen.
- Fahrradfreundliche Kommune:
- STADTRADELN fortgeführt;
- Abschlussbericht zum Radverkehrskonzept veröffentlicht;
- Möglichkeit von „Fahrradstraßen“ geprüft;
- Ökologie:
- Projekt Klimawald in der Gräf umgesetzt;
- Baumspende- und Grünflächenpflege-Angebote für Kurpark und Baugebiete fortgeführt;
- Erlebniswanderweg mit Kugelbahnen zwischen Bad Windsheim und Ergersheim umgesetzt;
- Flüchtlingshilfe:
- Unterbringung von Geflüchteten in der Hospitalstiftung und am Südring;
- Schaffung von Arbeits- und Integrationsangeboten in den Stadtbetrieben;
Bitte bedenken Sie bei all diesen Projekten, dass auch Ihre Kommunalverwaltung von Fachkräftemangel und Personalnot betroffen ist und dennoch neben den vielen gewünschten Maßnahmen das Tagesgeschäft mit den zugehörigen Pflichtaufgaben stemmen muss. Dazu zählen z. B. die Bearbeitung von Bauanträgen, das Ausstellen von Pässen, Eheschließungen, Vermietung, Verpachtung und die Betreuung von städtischen Liegenschaften, straßenverkehrsrechtliche Anordnungen bei Baustellen und Veranstaltungen, sowie Unterstützung bei sozialen Angelegenheiten. Unsere städtischen Mitarbeitenden des Stadtbauhofs und der Stadtgärtnerei sorgen darüber hinaus stets für ein freundliches, positives Gesamtbild mit z. B. wechselnden Bepflanzungen, Straßenreinigung und -sanierungen, Baumpflege, Straßenbeleuchtung und so manches mehr.
Herzlichen Dank an alle Ehrenamtlichen
Doch damit ist es nicht getan, um unser schönes Bad Windsheim mit seinen Ortsteilen lebens- und liebenswert zu erhalten. Was wären wir bei alledem ohne die ehrenamtliche Arbeit vieler Personen aus unserer Mitte. Auf diesem Wege spreche ich Hochachtung, Respekt und Dank all denjenigen aus, die sich tagein tagaus ehrenamtlich in den verschiedensten Bereichen der Gesellschaft, des kulturellen Bereichs, der Kirche, der Vereine, Organisationen, Feuerwehren, Jugend- und Seniorengruppen, im Stadtgebiet und den Ortsteilen, einbringen. Das „Bindemittel“ unserer Gesellschaft ist nun mal das Ehrenamt. Dieses kostbare Gut gilt es zu erhalten! Wir müssen stets uns und andere dazu motivieren, sich unentgeltlich für andere einzusetzen. Nur so können wir eine funktionierende Gemeinschaft erhalten. Nicht umsonst heißt es, gute soziale Beziehungen machen nachweislich glücklich. Mein besonderer Dank geht an die vielen Ehrenamtlichen, ohne die wir gesellschaftlich bei weitem nicht so gut aufgestellt wären.
Den Europäischen Gedanken leben und weitertragen
Mir ist bewusst, dass globale Entwicklungen bei uns allen immer wieder Fragen aufwerfen. Fragen danach, was mit unserem menschlichen Miteinander passiert, welches wir und die vorangehende Generation nach den beiden Weltkriegen zum Teil erst wieder hart erarbeiten mussten. Bei allem müssen wir uns darin gegenseitig bestärken, für unsere Werte, für Gemeinsamkeit, Aufrichtigkeit und Zufriedenheit einzustehen. Lassen Sie uns dabei stets den europäischen Gedanken über alles stellen. So wie wir, die Stadt Bad Windsheim, ich als Ihr Bürgermeister sowie das Komitee für Städtepartnerschaften es im Rahmen unserer Städtepartnerschaften mit Saint-Yrieix und Este sowie im Kontext unserer Städtefreundschaft mit Erkelenz gerne vorleben.
Immer ein offenes Ohr für Sie
Leider gehören Rückschläge, auch gesellschaftlicher und persönlicher Art, im Leben dazu. Deshalb lassen Sie uns aus den vielen Krisen ein Stück weit näher zusammenrücken, Fairness und Menschlichkeit vorne anstellen. Gerne können Sie auch weiterhin auf mich mit Ihren Problemen und Anliegen zukommen. Alles was machbar und umsetzbar ist, werde ich gerne auch zukünftig auf dem kurzen Dienstweg unterstützen und erledigen.
Wünsche für die Weihnachtstage
Genießen Sie nun die bevorstehenden Weihnachtsfeierlichkeiten in den Vereinen, Unternehmen, unter Freunden und natürlich in der Familie. Für das Weihnachtsfest wünsche ich Ihnen entspannte und besinnliche Stunden. Kommen Sie gut in das neue Jahr, gerne gemeinsam wieder beim diesjährigen Silvesterball im Kur- und Kongress-Center, moderiert von mir persönlich. Für 2025 Ihnen ebenfalls alles Gute, nur das Beste und vor allem Gesundheit. Gemeinsam können wir auch im Jahr 2025 mehr erreichen und die Weichen für unsere gemeinsame Zukunft in Bad Windsheim und den Ortsteilen stellen. Ich stehe für ein Miteinander.
In Verbundenheit grüße ich Sie, Ihre Familie, Freunde und Bekannte aus dem Rathaus
Ihr
Jürgen Heckel
Erster Bürgermeister